Ergänzungen |
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Anfang 2022: |
Daten update Öffentliche Schulden |
Wie hoch ist der Preis für unseren
Wohlstand? |
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Ökonomisches Lehrwissen
postuliert, dass sich der Preis für eine Ware ergibt aus
der Gleichheit von Angebot und Nachfrage. Dieses
Postulat ist aber nur dann richtig, wenn sich Angebot
und Nachfrage ungehemmt und unabhängig voneinander
entwickeln können. Dies ist aber für die Ware "Energie"
nicht gegeben, denn:
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Aus
naturwissenschaftlicher Sicht erwächst unser Wohlstand aus der
Fähigkeit, Entropie
erzeugen zu können. Entropie S entsteht bei der Umwandlung von
Energie nach dem prinzipiellen Schema (unter
gleichzeitiger Berücksichtigung der Energieerhaltung):
Folgerichtig sollte einMaß für unseren Wohlstand die Menge an erzeugter Entropie sein. Praktisch allerdings wird unser Wohlstand gemessen mithilfe eines Geldwerts, i.A. mithilfe des Bruttoinlandprodukts BIP. Und es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen S und BIP: Während die minderwertige Energie und mit ihr die Entropie fortlaufend durch Abstrahlung von der Erde entfernt werden, bleiben der Wohlstand und damit die Geldmenge auf der Erde erhalten. |
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Die beiden letzten Größen
können aber nicht beliebig anwachsen, sie besitzen eine
obere Grenze, die erreicht wird, wenn der Vorrat an
vollwertiger Energie, welcher zur Entropieerzeugung
benötigt wird, vollständig erschöpft ist, wie es z.B.
bei den fossilen Energieträgern, insbesondere beim
Erdöl, der Fall sein wird. Da es sich im Folgenden
allein um eine grundsätzliche Diskussion handelt, wollen
wir beim Beispiel des Erdöls verbleiben. In diesem
Szenarium wird sich die Geldmenge Gv gemäß
der natürlichen Funktion f()
entwickeln, welche im Kap. 1 als "epidemische
Wachstumsfunktion" bezeichnet wurde, kurz
Wachstumsfunktion: mit1)
,
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Bei
natürlicher Entwicklung folgt Wv ()
also der Funktion und
besitzt daher die Form1) .
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Um Erdöl anbieten zu
können, müssen die Förderkosten und alle weiteren
Kosten mithilfe des Erdölpreises gedeckt sein.
Dieser Preis K
wird aus der verfügbaren Geldmenge bezahlt, die
Kosten pro Energieeinheit ergeben sich daher aus dem
Verhältnis ,
sind also proportional zu
.
(1)
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Ich
kann jetzt schon den heftigen Widerspruch zu diesen
Aussagen von jenen Leuten hören, welche glauben, dass
erneuerbare Energien die Lösung für alle derartige
Probleme ergeben. Gegen diese Argumente sprechen allein
schon die Daten.
Ich bin aber auch prinzipiell nicht davon überzeugt,
dass erneuerbare Energien ohne gravierende
Einschränkungen, also bei Fortführung unseres gewohnten
Lebensstils, einen gangbaren Weg in die Zukunft
eröffnen. Ich habe dies in meinem Buch aus
allgemeiner Sicht, und im Detail z.B. hier begründet. Und diese
Untersuchungen ergaben das Resultat, dass der Beitrag erneuerbarer
Energien zur Deckung des globalen Primärenergiebedarfs
in der Mitte des 21. Jahrhunderts
wohl nicht mehr als 15% ausmachen dürfte. Auf der anderen Seite zeigt der tatsächliche Verlauf des Energiepreises keineswegs den glatten Verlauf, wie er in der Abbildung oben dargestellt ist. Gemäß der Gleichung (1) oben gibt es dafür zwei wesentliche Gründe:
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Diese,
auf künstliche Art erzeugte Geldmenge ist nicht mehr an
den Fortschritt des BIP
gekoppelt, sie stellt daher eine minderwertige Geldmenge
Gm
dar. Das eigentliche Problem entsteht dadurch, dass Gm nicht
von der vollwertigen Geldmenge Gv unterschieden werden
kann. So lange Gm
klein ist im Vergleich zu Gv, macht sich die
Vergrößerung der Geldmenge allein bemerkbar durch das
Phänomen der Inflation, d.h., ein Teil unseres
Wohlstands ist virtuell2)
und sprachlich wird das reale Bruttoinlandprodukt durch das nominelle
Bruttoinlandprodukt ersetzt - ein Paradebeispiel dafür,
wie die Sprache benutzt wird zur Verschleierung des
tatsächlichen Geschehens. |
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Wächst aber Gm zu
stark und überschreitet eine, für jeden Zeitpunkt neu zu
definierende Schwelle, so wird das Konzept der
schleichenden Geldentwertung untragbar und ein Teil des
virtuellen Wohlstands wird schlagartig vernichtet3). Dies kann man
durchaus ähnlich sehen zu dem Abtransport minderwertiger
Energie von der Erde, obwohl es sicherlich besser wäre,
das minderwertige Geld selbst würde vernichtet. So
aber wird versucht, minderwertiges Geld in realen Werten
anzulegen, z.B. in Erdölreserven und andere Güter (siehe
später), mit dem Hintergedanken, dass der Erdölpreis,
nachdem die Förderung ihren Höhepunkt überschritten hat,
nur noch ansteigen kann. Diese spekulative
Erdölnachfrage erhöht den Preis so stark, dass in
Folge die Erdölnachfrage und damit das BIP bzw. unser
Wohlstand sinkt. Das geringere wirtschaftliche Wachstum
lässt den Erdölpreis darauf hin wieder auf das erwartete
Niveau sinken. Im Prinzip entspricht dieser
Mechanismus einer vorweggenommen Energieverknappung,
denn Erdöl wird auf Vorrat gekauft, ohne dass
tatsächlich ein Bedarf besteht.
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Betrachten
wir
die Entwicklung der vollwertigen
Geldmenge Gv,
so sprechen alle Anzeichen
dafür, dass wir uns der Zeit eines Nullwachstums nähern,
d.h., der reale Wohlstand wird seinen maximalen
Grenzwert erreichen. Man trifft immer wieder auf Apologeten,
die ein wirtschaftliches Nullwachstum für durchaus
erstrebenswert halten, denn erstens sei Wachstum nicht
gleichzusetzen mit hoher Lebensqualität, und zweitens
würde damit die Belastung der Umwelt durch den Menschen
nicht weiter steigen. Dabei vergessen diese Befürworter
des Nullwachstums (welche größtenteils der Klasse mit
hohem Wohlstand angehören) geflissentlich die Menschen
der nachwachsenden Generationen, deren Zahl noch weiter
wachsen wird. Auch ihnen steht ein fairer Anteil des
globalen Wohlstands zu, also wäre eine Umverteilung
dieses Wohlstands unumgänglich in Zeiten eines
Nullwachstums. Habe das jene Nullwachstumsanhänger
bedacht und sind sie bereit, ihren Wohlstand und den
ihrer Kinder mit ihren ärmeren Mitmenschen in der Welt
zu teilen? |
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1) Aufgrund dieser Definition besitzt die Größe für die Zeit t keine Einheit und die Größen "Energie" und "Leistung" besitzen identische Einheiten6). Wir benutzten hier zur Vereinfachung denselben Zeitparameter a für alle Funktionen in diesem Abschnitt. 2) Zum Beispiel besteht der Buchwert von Banken teilweise aus nur virtuellem Wohlstand. 3) Die Inflationsraten der ve-Staaten waren 2022 besonders hoch, so dass die Kluft zwischen Arm & Reich immer größer wird. Die Akkumulation von Wohlstand bei nur wenigen (sog. Wohlstandsblase) macht sich z.B. bemerkbar an steigenden Aktienkursen und muss letztendlich zur Vernichtung von - auch realem - Wohlstand führen. Natürlich lässt sich realer Wohlstand auch anders vernichten, z.B. in Kriegen oder durch Naturkatastrophen. Dies sind aber ganz andere Mechanismen als eine selektive Inflation. 4) Das Verhalten des Energiepreises wird in Zeiten << 0 wesentlich durch die verfügbaren, vollwertigen und minderwertigen Geldmengen bestimmt, aber für >> 0 ist die Abnahme des Energieangebots der entscheidende Faktor. 5) Die EU-Richtlinien erlauben nur eine relative Staatsverschuldung von maximal 60%, die von der BRD und besonders den USA 2020 überschritten wurde. 6) In der Physik sind Alternativen zum SI-Maßsystem durchaus üblich, siehe z.B. hier. |