Die
Energiefalle ("The Energy Trap")
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Tom
Murphy
veröffentlicht seine Beiträge in dem Blog "Do the
Math" (mach die Mathe = Behauptungen sollten nur
aufgestellt werden, nachdem ihr Wahrheitsgehalt mit
mathematischen Methoden verifiziert wurde). In einem seiner
letzten Beiträge
mit obigem Titel stellt er die Behauptung auf, dass die
kleinen EROI(ernb)-Werte
die Politik immer dazu verleiten werden, eher die letzten
Reserven von W(foss)
auszuschöpfen, als die Infrastruktur für eine notwendige
Zunahme von W(ernb)
aufzubauen. Seine Argumente (von mir übersetzt) sind:
- W(foss)
= W0(foss)
wird wahrscheinlich von einem (normierten) Anfangswert W0(foss)(0)
= 100 kWh a-1 linear um jährlich dW(foss)
= 2 kWh a-1 abnehmen.
- Um die fossile Energieabnahem zu kompensieren, muss W0(ernb)
von einem Anfangswert W0(ernb)(0)
= 0 kWh a-1 um dW(ernb) = dW(foss)
jährlich zunehmen.
- Falls EROI(ernb)
= 10, erfordert dies eine Energieinvestition von W1(ernb)
= 8 kWh a-1, wenn die Betriebsdauer der
entsprechenden Anlagen = 40 a beträgt.
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Diese zeitlichen
Entwicklungen sind in der Abbildung unten links dargestellt,
sie ist eine Kopie der Darstellung, die sich auch in dem
Beitrag von Tom Murphy befindet.
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Die
zeitlichen Entwicklungen von W(foss)(schwarz),
W(ernb)(grün), W1(ernb)(rot) und W0(blau). Das linke Bild zeigt
das Resultat der Gleichung (1), die nach
meiner Meinung falsch sein muss. Das linke Bild
zeigt das korregierte Resultat der Gleichung (2),
in der die Abhängigkeit von der Betriebsdauer fehlt.
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Er schließt aus dieser Darstellung (meine freie
Übersetzung),
dass 7 Jahre(?) an
verlorenen Investitionen in erneuerbare Energien
erforderlich sind, damit deren Zugewinn gerade den
Verlust an fossilen Energien kompensieren. Diese
Zeitspanne ist größer als die Wahlperiode von Politikern,
welche ihren Wählern daher dieses Opfer nicht zumuten
werden, um ihre Chancen auf eine Wiederwahl nicht zu
vermasseln.
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Obwohl der Blog die
mathematische Verifikation dieser Behauptung fordert,
vermisst man hier die Mathe. Aber aus den Voraussetzungen
und den dargestellten Ergebnissen lässt sich rekonstruieren,
dass zur Berechnung der "net energy" folgende Gleichung
benutzt wurde:
W0
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= W(foss)(0)
- dW(foss)
+ dW(ernb)
( 1 - /EROI(ernb))
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= W(foss)(0)
- dW(ernb)
/EROI(ernb). |
(1)
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Es ist leicht einzusehen, dass diese Gleichung falsch sein
muss:
- Die Einheiten der beiden Terme auf der linken Seite
von Gleichung (1) sind verschieden: Einheit des 1. Terms
ist kWh a-1 (Leistung), Einheit des 2. Terms
ist kWh (Energie).
- Für -> (beliebig lange
Betriebsdauer der Anlage) ergibt sich W0 ->
- und das ist ein
unsinniges Ergebnis.
In der Tat, die Gleichung (4) in Kap. 1.2
führt zu
W0 = W(foss)(0)
- dW(ernb)/EROI(ernb)
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(2)
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und W0
wird unabhängig von der Betriebsdauer ,
vorausgesetzt, die Anlage ist überhaupt in Betrieb. Das
mithilfe von Gleichung (2) korrigierte Ergebnis ist
ebenfalls in der Abbildung oben rechts dargestellt. Es
zeigt, dass Poltiker sicherlich nicht um ihre Wiederwahl
fürchten müssen, weil das EROI-Verhältnis
erneuerbarer Energien so klein ist, wie es von Tom Murphy
angenommen wurde. Auch die Annahme, dass der PEB (und damit W0) in dem
betrachteten Zeitraum konstant bleibt, erscheint mir äußerst
fragwürdig. Um eine realistisches Szenarium einer künftigen
Energieversorgung zu gewinnen, ist das in Kap. 1.2
geschilderte Verfahren auf jeden Fall glaubwürdiger. Und
dann müssen sich Politiker nicht um ein zu geringes EROI(ernb)
sorgen, sondern darum, ob es überhaupt physikalisch und
technisch möglich ist, das benötigte W(ernb) zur
Verfügung zu stellen.
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