Die
Strombörse
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Die Strombörse
ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, an dem
elektrische Energie frei gehandelt wird, d.h., der Preis für
die Energie richtet sich nach Angebot und Nachfrage, ähnlich
wie bei einer Wertpapierbörse1). Für Deutschland
befindet sich der Sitz der Strombörse EEX in Leipzig, sie
handelt mit dem Stromexport/-import von und nach Deutschland
und ermittelt die täglich schwankenden Strompreise. |
Trotz des Anstiegs
der Strompreise für deutsche Privatabnehmer
sind die Börsenpreise für elektrische Energie (siehe
Ref.
, Ref.
) seit Mitte 2011 gesunken und befinden sich z.Z.
bei etwa 30 € MWh-1 (der Preis für
Privathaushalte ist mehr als 8mal so hoch). Seitdem
der Anteil der erneuerbaren Energien an der
Stromerzeugung in Deutschland stark zugenommen hat,
drängt der nicht nutzbare Anteil der Schwankungslast
an die Börse und sucht nach Abnehmern in den
Nachbarstaaten. Und so wird Deutschland mehr und
mehr zu einem Energieexportland,
nachdem für lange Zeiten Export und Import ziemlich
im Gleichgewicht waren. Und die Preise sinken, weil
zwar ein Bedarf nach Grundlast besteht, nicht aber
nach der Schwankungslast aus den deutschen
Photovoltaik- und Windkraftanlagen.An besonderen
Tagen (z.B. am 13.4.2015) kann es geschehen, dass
die Schwankungslast so hoch ist, dass der Strom nur
noch mit Verlust an der Börse verkauft werden kann,
d.h. der Verkaufspreis
wird negativ.
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Rote Kurve und rechte Skala:
Börsenpreis
für elektrische Energie ab 2005.
Blaue Balken und linke Skala: Deutscher
Stromexport/-import ab 2000. Daten von
Ref.
1 und Ref.
2.
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Fehlende Speicher für elektrische Energie in Deutschland
sind die eigentliche Ursache für dieses Ungleichgewicht. Im
deutschen Energiekonzept
wird dieses Problem zwar angesprochen, die Lösung aber in
den Nachbarstaaten gesucht (hauptsächlich in Norwegen). Dass
die Elektrizitätsnetze der unmittelbaren Nachbarn als
"Speicher" verwendet werden, ist von der Bundesregierung bei
der Aufstellung ihres Energiekonzepts offensichtlich nicht
bedacht worden. Um aber mögliche Speicher in Norwegen
einzubinden, fehlt das dafür benötigte Netz. |
1) Wie bei
dieser können auch die Energiepreise an der Strombörse
manipuliert werden. Obwohl das eher selten geschieht, hat es
im Fall des USamerikanischen Energieunternehmens ENRON
zum Ende dieses Unternehmens geführt, nachdem die
Manipulationen aufgedeckt worden waren.
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