Dünnschicht-Fotodioden |
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach
der
augenblicklich
vorherrschenden Meinung sind die hohen Herstellungskosten
für Fotodioden der wesentliche Grund dafür, dass die
Fotovoltaik in einem derart geringen Umfang zu
unserer heutigen Energieversorgung beiträgt1).
Demnach muss der Preis für die Fotodioden eine obere Grenze
von mindestens 0.1 Euro / kWh a-1 (1 US$ / W)
unterschreiten, damit die Energie aus Fotovoltaikanlagen
konkurrenzfähig wird zu der Energie aus herkömmlichen
Kraftwerken auf der Basis fossiler Energien. Die
Herstellungskosten waren 2009 noch etwa 2mal so hoch (siehe
Abbildung unten), sind aber bis 2014 auf 0.057 Euro / kWh a-1
gefallen.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Außerdem sollte bedacht
werden, dass bei der Kostenberechnung i.A. die installierte,
optimale Leistung Ppeak
zugrunde gelegt wird, während die Kosten eigentlich auf die
bereit gestellte Leistung bezogen werden sollten. Dies
bedeutet, dass die Kostengrenze von Land zu Land variiert.
In Deutschland
beträgt die bereit gestellte Leistung nur ca. 10% der
installierten Leistung, was für Deutschland einen Anstieg
der Kostengrenze für Module auf
über 0.57 Euro/(kWh a-1) bedeutet. Es erscheint
vollkommen unrealistisch, darauf zu spekulieren, dass sich
dieser Anstieg allein durch die Massenproduktion von
Fotodioden mit der heute üblichen Technik auffangen ließe. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Rahmen dieser Technik
werden Scheiben (s.g. "wafers") aus Silizium-Einkristallen
geschnitten und durch Fremdatomimplantation zu Fotodioden
verarbeitet, siehe Energie2. Dieses
Verfahren ist aufwändig, kostenintensiv und erfordert eine
große Menge an Energie für die Einkristallzüchtung. Man geht
davon aus, dass diese Energiemenge etwa 600 kWh m-2
beträgt, d.h. in Deutschland muss bei einem Nutzungsgrad
von = 0.015 eine
Fotovoltaikanlage für etwa 4 Jahre elektrische Energie
liefern, bevor diese Anlage den Energiebedarf
kompensiert hat, der allein für die Herstellung ihrer
Fotodioden benötigt wurde. Daher muss vorrangiges Ziel
sein, den Energiebedarf zu reduzieren und den
Nutzungsgrad zu erhöhen. Man glaubt, dass die
Dünnschichttechnik bei der Produktion von Fotodioden
beiden Anforderungen gerecht wird. Einführungen in diese
Technik findet man in deutscher
bzw. englischer
Sprache im Internet. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Verglichen mit Si-Einkristallen lassen sich die Mischhalbleiter so konfigurieren, dass sie eine größere effektive Energielücke besitzen. Dadurch verschiebt sich die Absorptionskante des Halbleiters weiter in den sichtbaren Bereich des Sonnenlichts und die Fotospannung wird weniger abhängig von der Temperatur des Sonnenlichts. Darüber hinaus sind diese Halbleiter nicht auf die direkte Komponente des Sonnenlichts angewiesen (wie die Fotovoltaikanlage der Firma Pyron Solar), sondern sie liefern eine Fotospannung bereits mit indirektem Sonnenlicht. Trotzdem werden die erzielbaren Nutzungsgrade in keine neuen Dimensionen vorstoßen. Die angestrebte Kostenreduktion bei der Herstellung ergibt sich im Wesentlichen aus der sehr kleinen Schichtdicke und den relativ einfachen Methoden, mit welcher diese Schichten auf das Substrat aufgetragen werden. Das Substrat wird mit dem Halbleiter meistens direkt oder in Form der Komponenten mithilfe von Druck-, Sprüh- oder Sputterverfahren beschichtet, was den weiteren Vorteil eines schnellen Produktionsprozesses bietet. Als Substratmaterial werden entweder Glas, Stahlband oder Kunststofffolien verwendet, was die Fotodioden flexibel und anpassungsfähig an ihre Unterlage macht. Die Querschnitte durch derartige Fotodioden mit dem CdTe Halbleiter bzw. dem CuIn/GaSe Halbleiter sind in der Abbildung unten gezeigt. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Schematischer Querschnitt durch
Dünnschicht-Fotodioden auf der Basis von CdTe (links) und CdIn/GaSe2
(rechts). Die
Größenverhältnisse der Halbleiterschichten sind bei
diesen Qerschnittszeichnungen stark übertrieben.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Aber diese Technologien besitzen nicht nur Vorteile, sondern sie weisen auch einige Probleme auf. Die bekanntesten sind:
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Ob die Dünnschichttechnik die
praktische Anwendung der Fotovoltaik in dem Maße
erleichtert, wie es wünschenswert und erforderlich ist, wird
sich in den kommenden 10 Jahren erweisen. In Ländern mit
einem großen Angebot von ungenutzten Flächen, in denen dann
auch noch die Sonnenintensität besonders groß ist, mag dies
durchaus der Fall sein. Dass die Länder der EU und
insbesondere Deutschland darauf ihre Energieversorgung
gründen könnten, ist sehr zweifelhaft: Diese Länder werden
weiterhin auf Energieimporte angewiesen sein. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||
1) Man kann berechtigte Zweifel daran haben, dass dies der einzige Grund ist. In Energie2 wurde auf noch andere Nachteile der Fotovoltaik hingewiesen. 2) Der Nutzungsgrad industrieller Anlagen ist, falls er nicht bereits bekannt ist, geschätzt zu 50% des Wirkungsgrads von Labormodulen. Diese relativ geringen Nutzungsgrade müssen in Deutschland wegen des kleinen Kapazitätsfaktors erwartet werden, zumal alle vorhandenen Flächen zur Installation wahrscheinlich benutzt werden müssen, wie z.B. Gebäudewände. Die Rahmenbedingungen verhindern, dass durch Ausrichtung der Fotodioden der Nutzungsgrad optimiert werden kann. |