Ergänzungen | |
Mitte 2022: |
Daten
update |
Vergleich zwischen
Preisentwicklung und Abbau |
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Uran ist, nach den
Prognosen in Energie2,
der fossile Energieträger mit der kürzesten Reichweite.
Dies ergibt sich aus den bekannten Uranreserven, die im
Jahr 2000 noch etwa 2.73 · 109 kg betrugen.
Diese Mächtigkeiten
haben die Lagerstätten mit einer Urankonzentration, die
einen Uranabbau zu einem Preis von weniger als 100
USD(2011) kg-1 gestatten. Werden höhere Preise
toleriert, vergrößert sich die Mächtigkeit der
Uranreserven, da dann auch noch Lagerstätten mit einer
geringeren Urankonzentration abgebaut werden könnten.
Diese Vergrößerung der Uranreserven ist jedoch nur von
hypothetischem Wert und nicht real. In Energie2 wurde dies am
Beispiel der Urankonzentration im Meerwasser verdeutlicht,
dem ein theoretisch unbegrenzter Uranvorrat entspricht,
der aber praktisch nicht abgebaut werden kann. |
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Trotzdem ist die Diskrepanz zwischen der
2010 erstellten Prognose (auf der Basis dieser
Informationen) und der tatsächlichen Entwicklung nicht zu
übersehen: Die weltweit von KKWs
gelieferte elektrische Leistung ist weniger stark
angestiegen als prognostiziert.
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Die
Entwicklung der Uranpreise seit 1980 bis zum Jahr 2021
wurden zwei verschiedenen Quellen entnommen,
Veröffentlichungen der Börse
online und der World
Nuclear Assciation. Für die Umrechnung wurde
folgende Formel benutzt: 1 kg natürlichem U3O8
entsprechen 1.35 · 105 kWh.
Vergleicht man dies mit der entsprechenden Formel für z.B. die Kohle, dann wird die extrem hohe Energiedichte der Kernenergie deutlich, auf die in Energie2 wiederholt hingewiesen wurde. Der Uranabbau1) wurde in Energie2 mithilfe der Wachstumsfunktion parametrisiert, die dafür benutzten Parameter sind: = 10 a , R
= 0.05.
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Ohne Zweifel besteht jedoch die Tatsache,
dass sich die westliche Nuklearindustrie in einer tiefen
Krise befindet. Das hat mehrere Gründe:
Das bedeutet, dass zukünftig nur noch Russland (ROSATOM2)) und China in der Lage sein werden, auf dem Weltmarkt KKWs anzubieten, zu finanzieren und zu errichten. Wenigstens teilweise sieht die Planung vor, dass das KKW im Eigentum des Errichters verbleibt und dieser dann die Energie eigenständig an das Land verkauft, u.U. zu garantierten Preisen. |
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Ich halte dies für eine
gefährliche Entwicklung, denn sie verringert die Bedeutung
von Sicherheitsstandards und erhöht die Bedeutung der
Kostenkalkulation. Es ist eine Folge des Niedergangs der
westlichen Nuklearindustrie, verursacht nicht durch
technische oder Sicherheitsprobleme, sondern durch
sozio-politische Schwierigkeiten: Energie aus KKWs ist
unpopulär, besonders in Deutschland! Und selbst wenn sich
an dieser Einstellung in Zukunft etwas ändern sollte, weil
die Energieversorgung gefährdet ist, wird es Jahrzehnte
dauern, bis eine Nuklearindustrie neu aufgebaut ist und
ihren alten technologischen Stand wieder erreicht hat.
Immerhin besteht Hoffnung, dass es
vielleicht gelingen kann. Denn die Ablehnung der Kernenergie ist kein wirklich globales Phänomen: Zur Zeit (September 2022) sind 41 neue KKWs weltweit im Bau, 2 davon z.B. in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die eigentlich mehr für ihre Erdgasförderung bekannt sind und die aufgrund ihrer geografischen Lage ideal geeignet wären für die Nutzung erneuerbarer Energien. Gibt es da etwa jemanden, der schlauer ist als deutsche Politiker? |
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1) Die prognostizierten, jährlichen Uranabbaumengen ergeben sich aus dem Differentialquotienten der Wachstumsfunktion nach der Zeit. Dabei entspricht das Abbaumaximum einem Wert von 7.6 · 1012 kWh a-1. 2) Die Firma ROSATOM war 2021 an folgenden nicht-russischen Projekten beteiligt: Akkuyu(Türkei), El Dabaa(Ägypten), Ostrovets(Weißrussland, Kudamkulan(Indien), Paks-2(Ungarn), Ruppur(Bangladesch), Tianwan(China), Hanhikivi(Finnland). |