Abhängigkeit der EU-27 von Erdgasimporten

Die Abhängigkeit der Länder der EU-27 von Erdgasimporten in der Zeit von 2008 bis 2019 ist in der Tabelle unten gezeigt:
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
70.1%
70.7%
67.8%
71.6%
69.2%
68.3%
71.9% 74.5% 75.7% 80.2% 85.2% 90.0%
In diesem Zeitraum hat die Importquote um mehr fast 20% zugenommen, ein deutliches Zeichen dafür, dass die Eigenförderung in Holland im gleichen Zeitraum abgenommen hat. Und auch hier macht sich der Brexit (wie beim Erdöl) bemerkbar: Erdgas aus der Nordsee muss jetzt importiert werden und entsprechend ist die Importquote der EU-28 von ehemals ca. 60% auf 90% für EU-27 gestiegen. Und die Notwendigkeit zum Erdgasimport nach Europa wird auch weiterhin steigen. Die USA, welche bisher keine Rolle spielen,  wollen mithilfe des LNG Verfahrens eine größere Rolle spielen.

Die 5 wichtigsten Länder, aus denen die EU27 Staaten ihr Erdgas bezogen haben, sind in der Abbildung rechts gezeigt. Russland war schon immer der  größte Erdgasimporteur in die EU27, gefolgt von Norwegen. Die Erdgaseinfuhren aus den anderen 3 Ländern sind mit etwa 20% im Wesentlichen konstant geblieben. Bei diesen Ländern handelt es sich um ebenfalls  Erdöl exportierende Staaten, welche man nicht als  politisch stabil ansehen kann. Nigeria trägt mit etwa 2% nur wenig zur europäischen Gasversorgung bei, wesentlich wichtiger ist die politische Entwicklung in Qatar. Im Jahr 2019 haben die Erdgasimporte aus diesem Land den 3. Platz in der Liste der wichtigsten Importländer erreicht. Diese Entwicklung ist auch ein Anzeichen dafür, dass Erdgas vermehrt auf dem Seeweg transportiert wird. Insofern kann man davon ausgehen, dass in Zukunft auch die USA als Erdgasimporteur in die EU27 Staaten auftreten werden.

Die Anteile der 5 wichtigsten Länder mit Erdgasimporten in die EU27 Staaten.