Ergänzungen | |
Ende 2020: | Daten update |
Die kinetische Energie,
welche im fließenden Wasser steckt, kann auf verschiedene
Arten und mit verschiedenen Methoden genutzt werden (siehe
Energie2):
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1. Wasserkraftwerke |
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Dagegen stellt die
elektrische Energie, die mithilfe von Wasserkraftwerken
aus den strömenden Abwässern gewandelt wird, auch heute
noch den dominanten Anteil in der Liste aller uns zur
Verfügung stehenden erneuerbaren Energien. Man
unterscheidet bei den Wasserkraftwerken zwischen großen
Anlagen, welche eine installierte elektrische Leistung von
über 105
kWh a-1 besitzen und überwiegend eine Staustufe
aufweisen, und den kleinen Anlagen, deren installierte
elektrische Leistung unter dieser Grenze liegt. Bei der
Versorgung der Welt mit elektrischer Energie sind
allein die großen Anlagen von wesentlicher Bedeutung.
Dies ist nicht allzu verwunderlich: Die Wasserenergie ist, abgesehen von der Biomasse, die älteste genutzte Form der erneuerbaren Energien, sie ist weltweit stark ausgebaut und ihrer weiteren Entwicklung sind Grenzen gesetzt. Ausreichend große Wasserströmungen sind nur in den Ländern anzutreffen, über denen sich große Regengebiete entwickeln können und in welchen sich außerdem Gebiete mit großen Höhendifferenzen befinden, die also große Gebirge besitzen. Um dies zu erläutern, sind in der Tabelle2) unten die Länder zusammengestellt, welche die theoretisch größten Reserven an Wasserenergie besitzen. |
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Theoretisch in diesem Kontext bedeutet, dass alle politischen, ökologischen, ökonomischen und technischen Probleme, die sich der Wandlung der Wasserenergie in elektrische Energie entgegenstellen, außer Acht gelassen werden. Im Wesentlichen sagt dieser Wert nur aus, mit wie viel Regen pro Jahr dieses Land rechnen kann und wie hoch das mittlere Gefälle der beregneten Fläche bis zum Meeresspiegel ist. Wie viel von dieser theoretisch vorhandenen Energie durch Wasserkraftwerke tatsächlich genutzt werden kann, das ist in der nächsten Spalte "installierte Leistung" gezeigt. Der Unterschied zwischen theoretischer und installierter Leistung macht also deutlich, wie groß die bei der Nutzung der Wasserenergie zu überwindenden Schwierigkeiten sind. Wegen dieser Schwierigkeiten sind in der obigen Tabelle auch einige Länder nicht vertreten, obwohl sie über theoretisch große Leistungsreserven verfügen. Dazu gehören:
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Außerdem wird die
installierte Leistung auch nur dann wirklich genutzt, wenn
die Wasserkraftwerke mit dem maximal möglichen
Wirkungsgrad die Energie wandeln und die Wasserläufe und
Wasserspeicher immer die optimale Wassermenge führen.
Diese Bedingungen sind selten ein ganzes Jahr über erfüllt
und deswegen ist die gewandelte Leistung in der nächsten
Spalte immer kleiner als die installierte Leistung. Aus
beiden Leistungswerten ergibt sich der Kapazitätsfaktor
oder der Nutzungsgrad, den die Wasserkraftwerke eines
Lands im Mittel erreichen, wobei ein theoretischer
Wirkungsgrad von = 0.75 vorausgesetzt wird (siehe Energie2 und Kap.3.3). Die Werte für
den erreichten Nutzungsgrad schwanken von Land zu Land
sehr stark. Einen hohen Nutzungsgrad erreicht eigentlich
nur Kanada: Dieses Land liegt in einer Region mit großen
Niederschlagsmengen (siehe Energie2) und
besitzen hohe Gebirgszüge. Dagegen ist der Nutzungsgrad in
Ländern wie Indien und die Türkei, die in dem
Trockengebiet der Erde zwischen dem 15. und 40.
Breitengrad liegen, sehr viel geringer. Und in 2 Ländern
(USA und Brasilien) hat der Nutzungsgrad zwischen 2011 und
2019 sogar stark abgenommen: Wahrscheinlich eine Folge des
Klimawandels, insbesondere in Brasilien, wo die Ursache die
steigende Abholzung des Regenwalds ist, |
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Schließlich können wir aus
der gewandelten Leistung berechnen, mit welchem Versorgungsgrad
die Wasserenergie zur Versorgung der Länder am Ende des
Jahrs 2011 und 2019
mit Primärenergie
beigetragen hat. Auch der Versorgungsgrad schwankt sehr
stark von Land zu Land, er ist in Norwegen mit einem
Versorgungsgrad von fast = 0.21 am größten. Diese
europäische Land kann also mehr als 21% seines
Primärenergiebedarfs aus Wasserkraftwerken decken. Und
daher wurde in der Vergangenheit ein Teil dieser Energie
in andere europäische Länder, wie z.B. Deutschland,
exportiert. Aber Vorsicht:
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2. Wellenkraftwerke |
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Über Wellenkraftwerke gibt
es nicht so viele neue Informationen, dass es sich lohnte,
darüber zu berichten. Trotzdem erreichen mich schon seit
längerer Zeit Anfragen, welche sich auf einen Artikel in
der englischen Ausgabe von Wikipedia
beziehen. Mit den dort publizierten Formeln zur
Wellenleistung werden Ergebnisse erzielt, die denen
widersprechen, welche ich berechnet habe.
Aufgabe dieses Abschnitts ist es, auf diese Widersprüche,
auch für die Allgemeinheit sichtbar, einzugehen. |
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Die von Wikipedia
publizierte Formel zur Wellenleistung pro Küstenlänge
lautet .
(1)
und allein das 2. Ergebnis ist verständlich und daher
korrekt.Dagegen lautet die von
mir angegebene Formel
.
Um meine Formel so umzuformen, dass sie die Größen der
Wikipedia-Formel benutzt, muss man berücksichtigen,
dass für Wasserwellen die Beziehung gilt. Dann ergibt sich als
modifizierte Formel (wenn noch d durch H ersetzt wird).
(2)
Die Formeln (1) und (2) unterscheiden sich ganz
wesentlich in der Behandlung der Wellenperiode T und dies ist
entscheidend um zu erkennen, dass (1) falsch sein
muss. Denn der Grenzfall "keine Wellen" (T -> ) ergibtfür (1) P -> , aber für (2) P -> 0
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Ein anderer wichtiger Punkt
ist der, dass für die Berechnung der nutzbaren Leistung
von Meereswellen nicht der Bezug auf die Küstenlänge
maßgeblich ist, sondern der Bezug auf die
Meeresoberfläche. Dieser ergibt sich, wenn die
Leistungsformeln durch H
dividiert werden. Also für die in meinem Buch publizierte
Formel ergibt sich .
(3)
Seltsamerweise lässt sich dieses Ergebnis auch ableiten
mithilfe der in Wikipedia angegebenen Eigenschaften von
Meereswellen, ohne dass der Widerspruch zu der dort
angegebenen Leistungsformel (1) erkannt wurde. Denn laut
Wikipedia beträgt die auf die Meeresoberfläche normierte
Wellenenergie,
woraus wegen der
fundamentalen Beziehung P = W/T
folgt, dass für die Wellenleistung gilt
.
(4)
Die Formeln (3) und (4) unterscheiden sich nur durch
den Vorfaktor f
= 1/6 für (3) und f
= 1/16 für (4). Und dies ist wahrscheinlich darauf
zurückzuführen, dass in (4) die zeitlichen
Fluktuationen der Wellenhöhe H berücksichtigt sind, was wohl der
tatsächlichen Situation in den Meeren angemessen ist.
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Um die Unterschiede zu
verdeutlichen, folgen hier die Ergebnisse für die in
Wikipedia behandelten Beispiele:
W(ernb)el = 90
kW.
Wie der Betreiber der Anlage auf W(ernb)el
= 2.25 MW kam, ist mir nicht ersichtlich. Kann es
sein, dass das Scheitern dieser Anlage nicht allein
auf die mechanische Beanspruchung zurückzuführen ist?
Im Mai 2010 soll eine ähnliche Anlage vor
Orkney/Schottland in Betrieb gehen, über ihren Erfolg
liegen bisher keine Berichte vor.
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Dies sind substantielle
Bedenken und ich habe Wikipedia darauf hingewiesen(subsection
12).
Bisher
ohne Reaktion, aber die kann ja in Zukunft noch kommen, in
welcher Weise auch immer. |
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1) Der Unterschied zur entsprechenden Abbildung in Kap. 3.1 beruht i.W. darauf, dass die BP-Statitik nicht den Anteil der thermischen Energie berücksichtigt. 2) Die Tabelle für 2011 ist im Internet nicht mehr zu finden. 2) Normiert auf den Primärenergiebedarf am Ende von 2011, bzw. 2019. Die Werte werden berechnet mithilfe der Substitutionsmethode ( = 0.65). |