Ergänzungen |
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Mitte 2016: | Kernenergierisiko |
Was sind alternative
Energien? |
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Manchem mag es
unverständlich erscheinen, dass als Alternative zu den
erneuerbaren Energien in diesem Diskurs die Kernenergie
behandelt wird. Aber diese Stellung der Kernenergie ergibt
sich aus den natürlichen Eigenschaften beider Energien,
wobei als erneuerbare Energien diejenigen zu verstehen
sind, die ihren Ursprung in der auf die Erdoberflächen
einfallenden Sonnenstrahlung haben. Für die Energie der
Sonnenstrahlung und der durch sie erzeugten Energieträger
gilt nämlich:
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Anhand
dieser Gegenüberstellung gibt es keine rationalen
Argumente, welche die Kernenergie nicht zu der
bevorzugten Energieform für eine zukünftige
Energieversorgung machen. Irrationale Ängste, auf die
detailliert in Energie2
eingegangen wurde und welche durch das Reaktorunglück
in Fukushima(Japan) erneut angefacht wurden, haben
jedoch die notwendigen Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten verhindert, mindestens in den
demokratisch regierten ve-Ländern.
Dabei entstehen diese Ängste (die besonders ausgeprägt in
Deutschland vorhanden sind) i.W. nur aus einem
"Bauchgefühl", das von den Medien ständig neu angefacht
wird. Detaillierte Untersuchungen
von Unfällen mit radioaktivem Material zeigen nämlich,
dass die durch die Strahlung verursachen Todesfälle sehr
gering, ja sogar vernachlässigbar klein sind, wenn man sie
mit denen vergleicht, welche durch die Nutzung anderer
Energiequellen verursacht werden. Es gibt sogar Untersuchungen,
welche darauf hinweisen, dass eine radioaktive Bestrahlung
mit Dosisraten von weniger als 50 mSv/a
gesundheitsfördernd ist, weil sie das Autoimmunsystem des
Körpers aktiviert. |
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Daher wurde im Dezember
2002 von einer internationalen Kommission eine
Untersuchung durchgeführt mit dem Ziel, festzulegen,
welche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchgeführt
werden müssten, um die Kernenergie aus der Kernspaltung
auch in Zukunft als Energiequelle zu erhalten3).
Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden vom Institute
for Energy der Europäischen Kommission
veröffentlicht. Zu den 10 Ländern4), die in
dieser Kommission vertreten waren, gehörten in
alphabetischer Reihenfolge: Argentinien
Brasilien Frankreich Japan Kanada Korea(Süd) Schweiz Südafrika Vereinigtes Königreich Vereinigte Staaten Verwunderlich ist, dass
die Kommission allein die Spaltung des Uranisotops 235U
zur Grundlage ihrer Untersuchung machte, obwohl die
Uranvorräte nur noch eine relativ kurze Reichweite
besitzen. Von der Kommission wurde die Reichweite der
gesicherten Uranvorkommen auf das Jahr 2030 gelegt,
was sehr gut mit unseren eigenen Rechnungen
übereinstimmt (siehe Kap.2.5). Deshalb liegt
das Hauptgewicht der Kommissionsempfehlungen auch auf
der Entwicklung des schnellen Brüters, in dem aus dem
spaltunfähigen 238U das spaltfähige 239Pu
erbrütet wird (siehe Energie2). Nach den Vorstellungen der
Kommission müssten solche Reaktoren in genügender
Anzahl in der Zeit zwischen 2015 und 2025 errichtet
werden, um den kontinuierlichen Übergang von den
jetzigen Generation-II-Reaktoren zu den technisch
weiter entwickelten Generation-IV-Reaktoren zu
gewährleisten.
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Es kann aus guten Gründen
bezweifelt werden, ob dies bei den heute existierenden
Vorbehalten gegen die Kernenergie auch wirklich gelingt,
zumal die Verwirklichung der Kommisionsempfehlungen den
Einstieg in die Plutonium-Wirtschaft bedeutet. Es
erscheint viel aussichtsreicher, eine zukünftige
Energieversorgung mithilfe des Einstiegs in die
Thorium-Wirtschaft zu erreichen. In den folgenden beiden
Abschnitten werden wir daher zwei Techniken unter dem
Aspekt näher untersuchen, welche Forschritte in den
letzten Jahren bei diesen Techniken erzielt wurden. Bei
den Techniken handelt es sich um:
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1) Die wichtigste Ausnahme bildet die Biomasse, deren Vorteile und Nachteile in Kap.3.2 besprochen wurden. 2) Die natürlichen Eigenschaften einer Energieform sind solche, die sich auch mit sehr viel Geld und gutem Willen nicht verändern lassen, weil sie durch die Gesetze der Natur vorgegeben sind. Andere Eigenschaften, wie z.B. der Einfluss auf die Umwelt, lassen sich mit sehr viel Geld und gutem Willen jedoch verändern. 3) Diese Studie wurde 2016 ergänzt durch eine weitere Studie, was heftige Proteste in Deutschland hervorrief. 4) Es wirft ein bezeichnendes Licht auf unsere Energiepolitik, dass die 3größte Industrienation der Welt nicht in dieser Kommission vertreten war. Ist das so zu verstehen, dass die damalige deutsche Regierung der Meinung war, sie sei in Fragen der Energieversorgung so viel kompetenter als die 10 Kommissionsländer, dass die Arbeit in der Kommission sinnlos und überflüssig sei? Zu welchen Ergebnissen diese Meinung geführt hat, kann man in Kap.3.1 bewundern. |