Ergänzungen | |
Anfang 2023: |
Daten update |
Ich habe diesem Kapitel die
Überschrift "CO2-Protokolle" gegeben, hätte aber auch
"Klima-Protokolle" wählen können. Denn darum geht es: Um
die Veränderung des Klimas seit der Mitte des vorigen
Jahrhunderts, wobei der Begriff "Klima" erst einmal selbst
zu definieren wäre. Denn was wir beobachten ist eine
Veränderung der Atmosphärentemperatur, extremer
Wetterlagen, etc. an gewissen Orten der Erde. Beobachten
beschreibt zunächst nur ein subjektives Empfinden, eine
Klimadefinition würde zu allererst erfordern, die
Beobachtung durch eindeutige Messungen über einen längeren
Zeitraum hinweg zu ersetzen. Aber Klima einfach
gleichzusetzen mit der Erdtemperatur, das ist etwas zu
simpel! Und die Frage nach der Eindeutigkeit und der Interpretation der Messungen lässt bereits die ersten Zweifel aufkommen. Trotzdem ist eine Mehrheit aus Politik und Öffentlichkeit der Meinung, dass sich das Klima verändert und die Ursachen in der Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu finden sei. In heutigen Zeiten, welche von einer wachsenden Weltbevölkerung (siehe unten) und ihrem Anspruch nach mehr Wohlstand geprägt sind, ist auch die zunehmende Konzentration der Treibhausgase in der Erdatmosphäre teilweise human bedingt, entweder direkt (Atmung) oder indirekt (Wohlstand). Zwar ist der Anteil der Treibhausgase z.Z. immer noch gering (etwas mehr als 0.04%), aber ihre Zunahme ist offensichtlich korreliert zur Zunahme der mittleren Atmosphärentemperatur der Erde. Aber derartige Korrelationen besitzen keine Beweiskraft. Ein Beweis lässt sich eher ziehen aus den physikalischen Gesetzen des grauen Körpers, welche das Gleichgewicht zwischen solarer Einsrahlung und terrestrischer Abstrahlung behandeln, wobei Veränderungen der ersteren wohl maßgebender sind als solche der letzteren. |
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Die Treibhausgase |
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Daher bleibt eigentlich nur die zweite Möglichkeit: Die Reduktion des globalen Primärenergiebedarfs, wobei von der Politik aber immer versichert wird, dass diese Reduktion nicht zu einer Verminderung unseres Wohlstands führen darf. Der Zusammenhang zwischen Wohlstand und Primärenergiebedarf definiert die Energieeffizienz, die in Kap. 1.1 behandelt ist. |
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Um die globalen CO2-Emissionen
zu beschränken, hat die UNO verschiedene Maßnahmen
ergriffen: Einmal das IPCC
gegründet, dann aber auch das Kyoto-Protokoll(1997) und
dann das Paris-Protokoll(2015) verabschiedet. In beiden
Protokollen werden Grenzen festgelegt, bis zu denen
einzelne Staaten CO2 emittieren dürfen. Die
Laufzeit des Kyoto-Protokolls endete 2012, es ist daher
eigentlich nur noch von historischen Interesse. Und es
erfüllte seine Aufgaben nicht: Die CO2-Emissionen sind bis
2012 stetig weiter angestiegen (siehe unten). Ich werde
trotzdem zunächst dieses Protokoll behandeln und mich dann
kurz dem Paris-Protokoll zuwenden. |
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Das
Kyoto-Protokoll |
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Die wichtigste Bestimmung
des Kyoto-Protokolls lautete:
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Bevor ich mich dem
Paris-Protokoll zuwenden, werde ich im Folgenden anhand
einiger Daten untersuchen, welche Entwicklungen die
energiebedingten CO2-Emission seit dem Jahr
1990 tatsächlich genommen haben. In diesen Beispielen
wurden bis zum Jahr 2015 die Daten von der Energie
Information Administration(EIA) übernommen. Danach
mussten die Daten des BP-statistical-review-2021
verwendet werden, da die EIA-Daten mir nach unbegründeten
Korrekturen nicht mehr vertrauenswürdig erschienen. |
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Die
Entwicklung in der Welt |
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Im Wesentlichen basiert,
trotz des Kyoto-Protokolls, die weltweite
Energieversorgung auch weiterhin auf den fossil
biogenen Energieträgern. Die Abbildung oben zeigt
weiterhin, dass die Zunahme nichtlinear ist. Eine quadratische Anpassung
an die Emissionsdaten ergibt für die
Entwicklungsfunktion eine
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Die
Entwicklung in den USA |
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Die
Entwicklung in Deutschland |
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von 1990 bis 2021 um etwa -40% abgenommen
und damit wären die Vorgaben des Kyoto-Protokolls
übererfüllt. Kein Wunder, denn seit dem Ende des
Kyoto-Protokolls sind immerhin 8 Jahre vergangen! Wie im
Fall der USA ist die relativ starke Abnahme in den
Jahren 2009 und 2021 auf Krisen in der Wirtschaft
zurückzuführen. Die folgenden Jahre werden zeigen, ob
diese starke Abnahme auch nach der Abschaltung der
deutschen KKWs aufgrund der Energiewende nachhaltig ist.In Deutschland sind daher, im Gegensatz zu den beiden Fällen zuvor, die CO2-Emissionen zunächst reduziert worden und die Reduktion war besonders stark in den Jahren kurz nach 1990. Dies ist auf die De-Industrialisierung der neuen Bundesländer zurückzuführen, die nach der Vereinigung Deutschlands statt gefunden hat. Die Entwicklung der Emissionen ist wiederum nichtlinear. Eine quadratische Anpassung an die Emissionsdaten ergibt für die Entwicklungsfunktion eine
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Das
Paris-Protokoll |
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Die jährliche Tagung(COP21) des UNFCC
fand im Dezember 2015 in Paris(Frankreich) statt und hatte
das Ziel, endlich ein Nachfolgeprotokoll für das
Kyoto-Protokoll (das 2012 abgelaufen war) zu formulieren,
das von allen 195 teilnehmenden Staaten auch
akzeptiert werden konnte. Ich bezeichne diese Übereinkunft
im weiteren als Paris-Protokoll, von dem übrigens keine
offizielle deutsche Übersetzung existiert. Nach den
fehlgeschlagenen Anläufen in den Vorjahren war klar, dass
das Paris-Protokoll keine rechtlich bindenden
Verpflichtungen für die Teilnehmerstaaten enthalten
durfte, entsprechend vage sind die Ziele dieses Protokolls
formuliert. Die wichtigsten sind:
Es ist insbesondere der Artikel 28, der Unwillen erregt, denn er bedeutet, dass Unterzeichnerstaaten aus dem Protokoll wieder ausscheiden können, bevor überhaupt die 1. Prüfung ihrer Klimaschutzpläne durch das UNFCC statt gefunden hat und bevor es u.U. für sie wirklich teuer wird. Die eingereichten Pläne kann man im Internet einsehen - besonders interessant ist, dass die EU-27 für alle ihre Mitgliedsstaaten einen gemeinsamen Klimaschutzplan eingereicht hat. In diesem sind die totalen Reduktionsziele benannt, aber nicht, welches Ziel für jeden einzelnen Mitgliedsstaat gilt, wie es im Kyoto-Protokoll der Fall war. Es ist voraussehbar, dass es deswegen innerhalb der EU-27 zu Streitigkeiten kommen wird, zumal einige Staaten (wie z.B. Polen) entgegengesetzte Ziele verfolgen. Diese Nichtbindung ist wahrscheinlich auch einzig dafür verantwortlich, dass Polen überhaupt dem gemeinsamen Klimaschutzplan der EU-27 zugestimmt hat. Und wirklich kritisch wird es werden, wenn die zugesagten Finanzmittel der ve-Staaten an die we-Staaten innerhalb der EU-27 aufgeteilt werden müssen. Noch schlimmer: Diese Zusagen werden die jährliche Gesamtsumme von 100 Mrd. USD nicht mehr decken, nachdem die USA aus dem Paris-Protokoll ausgestiegen sind, dann aber nach dem Regierungswechsel 2021 wieder beigetreten sind, ohne (soweit ich weiß) auch die finanziellen Verpflichtungen zu übernehmen. Innerhalb des Paris-Protokolls stellt Deutschland insofern einen Sonderfall dar, als im Jahr 2021 das BVerfG urteilte, die BRD unternehme zu wenig, um zukünftige Generationen "vor dem Klima zu schützen". Daraufhin hat die Bundesregierung das Klimaschutzgesetz-21 verabschiedet, welches ein Redukionsziel
Ob das Paris-Protokoll tatsächlich zu einer bemerkbaren Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen führt, wird man erst lange nach 2016 wissen. Aber schon 2021 konnten sich die führenden Industrienationen (G-20) auf ihrem Treffen in Neapel nicht darauf verständigen, wie sich die Ziele des Protokolls erreichen lassen. Besonders die angestrebte Klimaneutralität bis 2050 - d.h. das Verbot einer weiteren Zunahme des CO2-Gehalts in der Erdatmosphäre - war ein Streitpunkt, dem die bevölkerungsreichsten Länder China, Indien (und Russland) nicht zustimmen wollten. Und daher zum Schluss ein Vergleich zwischen den 6 wichtigsten Industrienationen: USA, VRChina, Russland, Japan, Indien, Deutschland. |
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Betrachtet man, in welchem Maße diese
Länder zu den globalen CO2-Emissionen
beigetragen haben, so wird schnell deutlich (siehe
Abbildung links unten):
Die CO2-Emissionen der 6
wichtigsten Industrieländer seit 1990, bezogen auf die
globalen Emissionen (links) und diese Emissionen pro
Einwohner des jeweiligen Lands.
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China weist dann natürlich darauf hin, dass
seine Bevölkerung wesentlich größer ist als z.B die der
USA. Und in der Tat, berechnet man die relativen
Emissionen eines Lands, normiert auf dessen
Bevölkerungszahl (siehe Abbildung oben rechts), so ergibt
sich ein ganz anderes Bild: Der größte
"Umweltverschmutzer" unter den 6 ausgewählten Ländern sind
nun die USA - sie emittieren pro Einwohner etwa 8mal mehr
CO2 als Indien. Man erkennt aber auch, dass
außer den USA und Indien, die restlichen Länder etwa
gleich viel CO2 pro Einwohner emittieren und
China keineswegs für sich den Anspruch erheben darf, bis
2030 ungehindert die Luft weiter mit CO2 zu
belasten. Dieses Recht wurde China im Paris-Protokoll
eingeräumt mit dem Argument, China sei immer noch ein we-Land
und müsse sich erst noch entwickeln. Wenn das die Basis
des Paris-Protokolls ist, wird es scheitern, so wie das
Kyoto-Protokoll gescheitert ist. Für die Versorgung einer
wachsenden Weltbevölkerung mit Lebensmitteln wäre das
sogar wünschenswert
(siehe auch hier), denn:
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1) Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich die Kernenergie, aber auf diese Möglichkeit hat Deutschland im Jahr 2011 freiwillig verzichtet. 2) Australien war 2007 dem Kyoto-Protokoll beigetreten. Aber schon 2009 waren die australischen CO2-Emissionen, anstatt der erlaubten +8%, um etwa +30% gestiegen. |